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Einer der wichtigsten Aspekte bei der Gründung eines Unternehmens ist, eine Markenidentität zu etablieren. Sie ist es, die Ihr Unternehmen glaubwürdig macht und es von der Konkurrenz abhebt. Erfahren Sie hier, wie Jody Merrill, Gründerin und Inhaberin von btone FITNESS, eine landesweit anerkannte Fitnessmarke mit einer treuen Fangemeinde aufgebaut hat.
Die Geschichte des Unternehmens
Nachdem sie bereits eine Karriere als Logopädin eingeschlagen hatte, erlag ihre Mutter einem Krebsleiden, und Fitness wurde für Jody vom Hobby zur Leidenschaft. Sie nahm an Marathons und Triathlons teil, bevor sie vor 10 Jahren begann, nach einer Möglichkeit zu suchen, schonender zu trainieren. btone ist ein einzigartiges Boutique-Fitnessstudio, das den Fokus auf langsame Bewegung legt – in Jodys Worten Training, „das wie Yoga aussieht, aber sich wie Crossfit anfühlt“. Jodys Eindruck war damals, dass Boutique-Fitness über Yoga und Spinning hinaus nicht zu existieren schien. Als sie nach Massachusetts zurückzog, ergriff sie die Gelegenheit, um ihre Fitnessidee in die Realität umzusetzen. Seither hat sie mit Franchise-Partnern neun weitere Standorte eröffnet … seit der Gründung einen pro Jahr.
Wie bei den meisten Kleinunternehmen begann auch bei ihr alles in Eigenregie. Sie stellte ein Unternehmenskonzept zusammen und eröffnete weniger als ein Jahr später ihr erstes Studio. „Wenn ich einmal einen Entschluss gefasst habe, gibt es kein Halten mehr. Ein Nein akzeptiere ich nicht. Alle sagten: ‚Du bist verrückt. Wie willst du das machen?‘ Dem hatte ich nur zu entgegnen: ‚Das werde ich schon herausfinden.‘“
Obwohl Jody keinerlei formelle betriebswirtschaftliche Ausbildung mitbrachte (das einzige Wirtschaftsseminar, in das sie als Studentin eingeschrieben war, hatte sie abgewählt!), baute sie auf Mentoren und ihren eigenen Instinkt, um btone zu einem florierenden Unternehmen aufzubauen. Am Anfang, „hatte ich keinerlei Erwartungen. Ich wollte mich einfach nur selbst verwirklichen. Meine Motivation war nicht Geld … es war die Herausforderung. Schaffe ich das? Kann ich so etwas aufbauen?“
UNVERZICHTBARER RAT
„Ich wünschte, ich hätte etwas mehr Erfahrung damit, mit einer negativen Yelp-Bewertung umzugehen. Das ist definitiv eine Herausforderung, weil man dem eigenen Unternehmen persönlich so tief verbunden ist und die sozialen Medien so unpersönlich sein können.“ Ihr Ansatz jetzt? „Liefere eine Antwort – nicht bloß eine Reaktion.“
Aufbau einer Marke
Einer der ersten Schritte, die Jody unternahm, als sie btone gründete, war ein Logo zu entwerfe. Das Design übernahm jemand aus ihrem Freundeskreis. „Der kreisförmige Teil meines Logos war von Anfang an genau, was ich mir vorgestellt hatte. Daran hat sich nie etwas geändert. Dann ging es darum, zur vermitteln, wer wir eigentlich sind. Schließlich wusste niemand, was wir machten, als wir auf den Markt kamen.“ Um potenziellen Kunden mehr Kontext zu geben, integrierten sie Teile des Geräts und eine Person in den Kreis.
„In Sprache und Wortwahl hat sich unser Unternehmen seit jeher von Motiven wie Kalorien oder Bikini-Body distanziert und stattdessen mehr Selbstliebe propagiert. Es ist völlig okay, Spaß zu haben, während man etwas für die Gesundheit tut! Und wenn uns das vergangene Jahr irgendetwas gezeigt hat, dann, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist.“
Heute ist das A und O von Jodys Branding-Taktik, eine individuelle Verbindung aufzubauen. „Wir sind immer wir selbst geblieben. So viel ist heutzutage automatisiert, aber wenn man schon die Zeit hat, lohnt es sich, genau zu schauen, was bei den Menschen wirklich ankommt. Genau diese Verbindung ist es, die sie motiviert … und mich auch. Wenn ich sehe, dass jemand auf eine Nachricht von mir antwortet, freue ich mich riesig. An dieser persönlichen Verbindung liegt mir viel – und auch daran, dass mein Gegenüber weiß, ich bin da. Du bist ein Mensch. Und auch ich bin kein Roboter.“
Jody setzt dabei auch auf die Einzigartigkeit von btone. „Letztendlich kommen die Leute wieder, weil es sonst niemanden wie dich gibt.“
Die wichtigsten Marketingmaterialien von btone
Das erste Marketingmaterial, in das Jody mit btone investierte, waren Postkarten. „Ich wollte, dass die Leute etwas Greifbares haben, das ihnen alle nötigen Informationen über uns an die Hand gibt. Daran hat sich in all den 10 Jahren kaum etwas geändert.“ Auf der Postkarte ist ein Bild des einzigartigen Geräts von btone, die Webadresse, das Logo und ein Einführungsangebot zu finden.
Und wie die meisten Geschäftsleute hat auch Jody immer einen Stapel Visitenkarten griffbereit – vorzugsweise gedruckt auf schwerem Karton, damit sie leichter zu finden sind und nie in der Masse untergehen. Für die Visitenkarten von btone verwendet sie Schrift im Metallic-Look auf dunklem Hintergrund. Das Design ist schlicht gehalten und zeigt das Logo von btone, ihren Namen, ihre E-Mail-Adresse und ihre Telefonnummer.
Zu ihren wichtigsten Marketingmaterialien gehören auch Wasserflaschen – hier lässt sie ihrer Kreativität mit verschiedenen Farben und Stilen freien Lauf, das Logo von btone aber ist immer dabei. „Uns gefallen Dinge, die praktisch fürs Studio sind, aber ihren Wert besonders entfalten, wenn sie auch außerhalb zum Einsatz kommen, wo andere Leute sie sehen … vielleicht beim Fußball-Match der Kinder oder auf dem Golfplatz. So gewinnt die Marke noch weiter an Bekanntheit.“
Auch Kopfbedeckungen sind ein echtes Must-have („Wer wünscht sich nicht manchmal eine Kappe, um alles verschwinden zu lassen?“), besonders für den Sommer. Kappen und Mützen gefallen Jody besonders, weil Frauen und Männer die gleichen Modelle tragen können und sie sie nicht in vielen verschiedenen Größen anschaffen muss. Doch wie sie bemerkt, sind auch Tanktops, Sweatshirts und T-Shirts beliebt bei ihren Kunden. Eine weiteres Muss für Jody sind Kugelschreiber mit Logo. „Ein Stift wird immer gebraucht! Wir beschränken uns hier nur aufs Logo. Es geht darum, den Wiedererkennungswert zu steigern.“
Nachdem sie btone eröffnet hatte, verließ sich Jody auf Mundpropaganda, um ihr Geschäft auszubauen. „Schon innerhalb von sechs Monaten konnten wir ein zweites Studio eröffnen. Facebook-Seiten für Unternehmen gab es damals noch nicht. Die sozialen Medien steckten noch in den Kinderschuhen. Aber ich hatte eine persönliche Facebook-Seite und habe Freunde eingeladen … und sie so für mein Marketing genutzt.“ Auch heute noch nutzt Jody die sozialen Medien – und sagt, das dieser Aspekt sich in den 10 Jahren von btone am meisten weiterentwickelt hat.
„Die Algorithmen, die mich mit Jogginghosen in allen Farben verfolgen, sind auch die, die Menschen helfen, btone zu finden. Mundpropaganda ist und bleibt die wirksamste, effizienteste und kostengünstigste Art des Marketings, aber wir bauen gleichzeitig darauf, dass unser Team weiter mit potenziellen Mitgliedern auf Facebook und Instagram interagiert.“
Was sind die Marketing-Must-haves der Zukunft? Jody plant, schon bald Regenschirme zu bestellen. „Es sind oft kleine, zufällige Dinge, die jeder braucht, und wenn schon ein Name drauf steht, warum nicht unserer?“
Das Ziel fest im Blick – auch in der Pandemie
„Was wir machen, ist nicht zuletzt wegen unserer Geräte so einzigartig. Man kann so nicht zu Hause trainieren, und das wurde im letzten Jahr wirklich zum Problem für uns. Natürlich haben wir unser Training angepasst, aber es war nicht dasselbe. Für Kleinunternehmen war dies ein ernüchterndes Jahr.“, sagt Jody.
Im Zuge der COVID-19-Pandemie musste sie viele Ausgaben kürzen und sich auf ihre Wurzeln besinnen. Jody wandte sich der Alltagsroutine des Studiobetriebs zu, und btone begann, kürzere Live-Kurse auf Zoom anzubieten, damit ihre Kunden weiter mit ihren gewohnten Trainern und Kurskameraden interagieren konnten. Diese Kurse dienten eher als Boost für Mitarbeiter und Kunden, die in Verbindung bleiben wollten, als dem Profit.
Endlich konnten die Studios nun wieder unter Sicherheitsvorkehrungen ihre Pforten öffnen, und sie haben die Kurse den neuen Bedingungen angepasst. Die Trainer lernen, zu korrigieren, ohne Hand anzulegen, und die Kunden gewöhnen sich langsam daran, Masken während des Trainings zu tragen.
Ein Blick in die Zukunft
Jetzt, da die Welt langsam wieder zu einer gewissen Normalität findet, ist btone mit einer Handvoll potenzieller Franchisenehmern im In- und Ausland im Gespräch, so Jody. „Wir hoffen, dass nun wieder mehr und mehr Kunden in ihre Studios vor Ort zurückkehren. Es gibt nichts Schöneres, als mit anderen zu trainieren, sich selbst zu fordern und zu wissen, das Trainer mit ihrer Unterstützung und ihrem Fachwissen stets bereitstehen.“ Sie merkt an, dass das Unternehmen vor dem Lockdown gerade dabei war, „sich auf seine Teilnahme an Fitness- und Franchising-Messen vorzubereiten“. Marketingmaterialien für Messen dürften also als nächstes auf dem Programm stehen.
Kein Zweifel, Jody geht in der Leitung ihres Unternehmens voll auf – trotz aller Herausforderungen. Das Beste daran, sein eigenes Kleinunternehmen zu führen, sei „dass man sich seine Zeit frei einteilen kann. Auf einmal tagsüber einfach jemanden zum Mittagessen treffen zu können, war eine Offenbarung.“ Und nach einem Jahrzehnt im Geschäft kann sie die nächsten zehn Jahre kaum erwarten. “Ich möchte das Unternehmen weiter wachsen sehen. Und ich wünsche mir, dass ich die richtigen Leute finde, um seinen Namen noch bekannter zu machen und immer mehr Menschen zu erreichen.“