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Es mag zwar sein, dass Speiselokale bis auf Weiteres geschlossen sind, doch viele Besitzer arbeiten auch jetzt auf Hochtouren.
Sie haben ihr Angebot um Essenslieferungen erweitert und es so geschafft, sich in diesen ungewissen Zeiten über Wasser zu halten. Für zahlreiche traditionelle Speiselokale ist das jedoch Neuland, in das sie sich langsam vortasten müssen.
Als Koch Johnny Burke Johnny‘s Takeaway gegründet hat, blieb es ihm auch nicht erspart, sich mit den Voraussetzungen, Auflagen und Vorschriften für Catering-Unternehmen vertraut zu machen und diese einzuhalten. Dabei hat er viel gelernt. Mittlerweile betreibt er ein erfolgreiches Imbisslokal, in dem professionelle Köche Gerichte zum Mitnehmen zubereiten.
Jeff Israel, Moderator der Podcasts von Vistaprint (und bekennender Foodie, der zu den treusten Kunden von Johnny gehört) interviewte ihn letztes Jahr für die Podcast-Reihe „Kleinunternehmen und ihre Geschichten“ von Vistaprint. Erst kürzlich hat sich Jeff wieder mit ihm unterhalten (natürlich nicht in Person, sondern aus sicherer Entfernung). Gesprächsthema waren natürlich die COVID-19-Pandemie, deren Auswirkung auf sein Unternehmen und wie er sich an diese Situation angepasst hat.
„Für Unternehmen in dieser Branche sind das wirklich furchtbare Zeiten. Jetzt ist mehr Vorsicht geboten denn je. Diese Situation hat dazu geführt, dass wir uns ganz genau überlegen, wo wir einkaufen, wie wir die Lebensmittel handhaben und die fertigen Gerichte verkaufen und wie wir mit unseren Kunden, aber auch mit unseren Mitarbeitern interagieren.“
In diesem Artikel verrät Johnny einige nützliche Tipps für Restaurants, die ihre Gerichte ausliefern möchten.
- Soziale Medien aktiv nutzen
- Unterschiedliche Beiträge veröffentlichen, nicht nur Fotos von Gerichten
- Lieferung anbieten
- Nicht vergessen: das Auge isst mit
- Mit der Community in Kontakt bleiben
Soziale Medien aktiv nutzen
Zeigen Sie Abonnenten und Fans, was in der Küche vor sich geht. Mit Fotos der fertig zubereiteten Gerichte können Sie ihren Appetit anregen und auch zum selbst Kochen motivieren. Wenn Sie Ideen für neue Gerichte haben, probieren Sie sie aus und veröffentlichen Sie Fotos vom Ergebnis. Eventuell möchten Sie auch verraten, ab wann diese Gerichte erhältlich sind. In vielen traditionellen Restaurants haben Handys in der Küche nichts verloren, doch Johnny weiß, wie wichtig es ist, die Abonnenten einzubeziehen und Fotos mit ihnen zu teilen.
„Haltet das Handy bereit, macht Fotos und teilt sie ineuren Netzwerken.”
Er hat uns sogar einige seiner wichtigsten Tipps für soziale Medien verraten:
- Nicht zu lange an einem Beitrag feilen.
- Kunden um Feedback bitten.
- Nur relevante Beiträge veröffentlichen.
Wenn Sie in sozialen Netzwerken nur selten aktiv sind, sollten Sie sich Johnnys Rat zu Herzen nehmen: „Wenn der Beitrag relevant ist, veröffentlichen Sie ihn einfach. Seien Sie präsent.“ Nutzen Sie gastronomische Festtage, wie den Tag der Bratwurst, als Anlass für neue Beiträge – und eventuell auch für neue kulinarische, zeitlich begrenzte Kreationen. Mit Hashtags können Sie die Reichweite des Beitrags vergrößern, nutzen Sie sie daher unbedingt.
Soziale Medien sind auch ein praktisches Tool, wenn Sie Feedback bekommen möchten. Auf Instagram ist es beispielsweise möglich, eine Umfrage zu erstellen. Generell sind Facebook und Instagram für den Kundenkontakt sehr empfehlenswert. Außerdem können Sie jetzt über Instagram auch Bestellungen annehmen. Eine neue Funktion für Stories ermöglicht es Abonnenten, durch Tippen auf einen Aufkleber Gerichte zu bestellen oder einen Gutschein zu kaufen.
Nicht nur Fotos von Gerichten teilen
In der aktuellen Situation sorgen sich Kunden um die Sicherheit und Sauberkeit. Sie können diese Sorgen aus der Welt schaffen, indem Sie ihnen erklären, welche Reinigungsmaßnahmen bei Ihnen in der Küche gelten. Johnny und sein Team nutzen soziale Medien täglich, doch sie teilen nicht nur Fotos von den zubereiteten Gerichten. Ab und zu werden auch Fotos von Bleich- und Handdesinfektionsmitteln veröffentlicht.
„In der Vergangenheit wurden die Reinigungsmittel außer Sicht aufbewahrt, doch gerade in diese Zeiten möchten wir unseren Kunden zeigen, dass Sauberkeit und Hygiene bei uns oberste Priorität haben.“
Eigenen Lieferdienst organisieren
Für Lokale, die ihre Speisekarte täglich erneuern, kommen Lieferdienste wie Lieferando aus zeitlichen Gründen eher nicht infrage. Und es ist sowieso die sicherste Option, sich selbst um die Essenslieferungen zu kümmern. So können Sie Aktualisierungen an der Speisekarte ganz nach Belieben vornehmen und sicherstellen, dass die Speisen ausschließlich von Personen gehandhabt werden, die Ihre strengen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen einhalten.
Johnny hat die Idee mit seinem Team besprochen, um herauszufinden, ob alle mit dem Vorschlag eines Lieferservice einverstanden waren.
Außerdem fragte er: „Wer möchte ausliefern?“ und alle hoben die Hand.
Johnny fügt hinzu: „Dass wir unseren eigenen Lieferservice bieten können, ist der harten Arbeit des Teams zu verdanken. Wir müssen alle fest mit anpacken. Es gibt keine Ausnahmen. Wenn es sein muss, liefert selbst der Koch Essensbestellungen aus. In dieser Situation müssen wir alle zusammenarbeiten – ohne Kompromisse in puncto Sicherheit. Es kommt wirklich auf die Hilfe jedes Einzelnen an.“
Sobald Sie die Details Ihres Lieferservice geklärt haben und bereit sind, die ersten Bestellungen auszuliefern, sollten Sie eventuell noch schnell Autotürmagnete kaufen, um die Lieferfahrzeuge zu kennzeichnen. Besonders empfehlenswert ist dies, wenn die Mitarbeiter ihr Privatfahrzeug verwenden. Die Magnete beschädigen den Lack nicht und vermitteln einen professionellen Eindruck.
Gesundheit und Wohlbefinden gehen vor
In dieser Situation hat eins jedoch Priorität: das Wohlbefinden. Achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeiter keinen Burnout erleiden und immer genug zu essen auf dem Tisch haben.
Das sieht auch Johnny so: „Spaß haben, leckere Gerichte kochen, auf die Sicherheit und Gesundheit der anderen achten und die Kundschaft nach wie vor zufriedenstellen – selbstverständlich unter Einhaltung der Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen – darauf kommt es an.“
Das Auge isst mit
Jeder Koch weiß, dass das Auge mit isst. Gerade in der heutigen Zeit, in der kunstvoll angerichtete Speisen gang und gäbe sind, müssen hohe Erwartungen erfüllt werden.
Beim Verpacken der Speisen sollten Sie darauf achten, dass die Gerichte leicht aufgewärmt und serviert werden können – ohne Abstriche bei der Präsentation. Johnny hat bei vielen seiner Speisen genau darauf geachtet. Wichtig ist auch, dass Sie den Kunden mitteilen, wie sie sie am besten aufwärmen, z. B. indem Sie der Bestellung eine Karte mit den Anweisungen beilegen oder diese per E-Mail senden.
Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich für die Bestellung zu bedanken. Damit können Sie einen großen Unterschied bewirken. Schreiben Sie „Danke“ oder „Guten Appetit“ auf eine Visitenkarte und heften Sie sie an die Tüte, in der die Bestellung ausgeliefert wird. Über einige nette Worte freut sich jeder.
Und so bleibt den Kunden die Erfahrung in guter Erinnerung. Es lohnt sich auch, bedruckte Papiertüten oder individuelle Aufkleber zu verwenden und jeder Lieferung eine Speisekarte, einen Flyer oder eine Postkarte mit Informationen zu aktuellen Angeboten, zum Lieferservice oder zu Ihrem Unternehmen beizufügen.
Helfen und geholfen werden
Johnny‘s Takeaway bietet seinen Kunden sogenannte Feed the Frontline Pakete, die je 10 Mahlzeiten für Gesundheitspersonal aus der Gegend enthalten. Die Speisen werden verpackt und direkt an das Krankenhaus oder Gesundheitszentrum geliefert, das der Käufer angegeben hat. Von diesen Paketen profitiert aber auch Johnny‘s Team, denn für sie bedeutet das Arbeit.
„Wir müssen uns jetzt alle gegenseitig unterstützen. Für die Gastronomie ist das ein absoluter Ausnahmezustand.”
Wenn Sie ein Familienmitglied, einen Freund, einen Nachbarn oder einen Kollegen überraschen wollen, schenken Sie doch einen Online-Gutschein für ein Restaurant in Ihrer Stadt. Dieser kann jetzt zwar nicht eingelöst werden, doch früher oder später werden die Restaurants ihre Türen wieder öffnen. Sie leisten so einen Beitrag und unterstützen einen lokalen Kleinunternehmer –
denn gerade jetzt sind sie auf unsere Hilfe angewiesen. Und wenn die Möglichkeit besteht, bestellen Sie ruhig Ihr Lieblingsessen aus Ihrem Lieblingslokal und helfen Sie so dem Besitzer, die Zeit bis zur Rückkehr zur Normalität zu überbrücken.