10 Logodesigntrends für 2026

Voraussichtliche Lesezeit: 13 Minuten
Logodesign trends für 2026

Für Kleinunternehmen ist es wichtig, ohne riesigen Zeit- und Energieaufwand aus der Masse herauszustechen.

Um Ihnen dabei auf die Sprünge zu helfen, fassen wir die Logotrends 2026 für Sie zusammen und stellen Ihnen frische, praktische Ideen für Ihren eigenen Markenauftritt vor.

Ob Sie im kommenden Jahr eine neue Geschäftsidee in die Tat umsetzen oder Ihr bestehendes Branding revitalisieren möchten, Folgendes sollten Sie dabei immer im Kopf behalten: In einer Marketinglandschaft, in der viele Logos irgendwie gleich modern und gleich steril wirken, fallen Marken auf, die persönlich, greifbar und menschlich wirken.

Ein perfekt durchgestyltes Behance-Logo mag auf den ersten Blick ansprechend aussehen, aber ein klares, simples Design, das Ihr Unternehmen tatsächlich widerspiegelt, sorgt für größere Resonanz. Wir haben die globale Community unserer Freelance-Designprofis bei 99designs von Vista sowie unser eigenes Designteam zu den Logodesigntrends für 2026 befragt – der Tenor: Ein Logo sollte Wärme ausstrahlen und eine Geschichte erzählen, ein klares Layout mit ein paar ausgewählten Besonderheiten lässt es dabei absichtsvoll statt generisch wirken.

Noch mehr Inspiration gewünscht? Sehen Sie sich noch einmal die Logodesigntrends vom Vorjahr an. Unsere Sammlung von Trendprognosen aus den vergangenen Jahren könnte Sie auch interessieren – diese wurden von kreativen Köpfen aus aller Welt, die über VistaPrint mit vielen Kleinunternehmen zusammenarbeiten, zusammengestellt.

1. Storybook Gothic: schaurig-schön

Logos im Storybook Gothic-Stil greifen Visuals aus Folklore und Fantasy auf: die Mondphasen, verwunschene Pflanzen, mythische Kreaturen und an Bilderhandschrift erinnernde Typografie.

Letztere ist von den gebrochenen, gotischen Schriftarten des Hochmittelalters inspiriert (moderne Serifenschriften mit Kalligrafie-Flair finden sich aber auch gelegentlich) und als Gegengewicht mit einer klaren Sans-Serif-Schrift für gute Lesbarkeit kombiniert. Die Farben sind satt und dramatisch: dunkle Grüntöne, Ultramarinblau, Weinrot, Graphitgrau. Als dezente Akzentfarben kommen metallische Töne wie Gold, Kupfer und Zinn infrage. 

Atlas-Zeichnung für jedes Sternzeichen

Quelle: Logo von pswizzard; 99designs von Vista

Die Designs wirken atmosphärisch und erzählerisch – perfekt für Craft-Beer-Brauereien, Beauty-Labels, Buchläden, Tattoostudios oder besondere Veranstaltungen, bei denen Logos mit dem Charme eines geheimnisumwitterten Talismans für Neugierde sorgen und als höherwertig wahrgenommen werden.

In turbulenten, vom Doomscrolling geprägten Zeiten wie diesen, bietet Storybook Gothic eine verführerische Ästhetik, die uns dem Alltag entfliehen lässt und zu esoterischer Selbstfindung einlädt.

Was mit einem Wiederaufleben von düsteren Märchenmotiven in Fantasy und Romantasy auf TikTok bzw. BookTok begann, findet langsam seinen Weg in das breitere kulturelle Bewusstsein. Symbolhafte Darstellungen der Mondphasen und prächtig illustrierte Initialen gehören zunehmend zum alltäglichen Branding-Repertoire.

Logodesign:  ajm´ , 99designs von Vista

„Storybook Gothic stößt gerade auf große Resonanz, da der Stil den Durst der Menschen nach Geheimnis, Bedeutung und Alltagsflucht stillt. Für Kleinunternehmen bietet es die Chance, ein Logo zu gestalten, das nicht nur die Marke symbolisiert, sondern auch eine Geschichte erzählt, mit der sich Kunden direkt identifizieren können.“

Patrick Llewellyn, VP Digital and Design Growth bei VistaPrint

Ein Sprössling entsprießt aus einem zufrieden lächelnden Buch

Quelle: Logo von eva.fontana; 99designs von Vista

„Das neu entflammte Interesse von Gen Z an New-Age-Spiritualität und die Fantasyromane, die auf BookTok Furore machen, haben zu einer Renaissance für Gothic-Schriftarten, himmlische Motive und mythologische Bildsprache geführt.“

Patrick Llewellyn, VP Digital and Design Growth bei VistaPrint

Tipps zur Umsetzung: Wählen Sie einen visuellen Anker mit magischem Flair (Mondsichel, Hirsch, Motte oder umrankte Initiale) und halten Sie den Rest des Designs simpel.
Entwerfen Sie ein primäres Logo sowie ein Monogramm, das sich für Kronkorken, Wachssiegel oder Etiketten mit Folienprägung eignet. Für Kassenzettel und kleinformatige Drucksachen sollten Sie eine Variante in Schwarz-Weiß erstellen und auch eine Variante für besondere Anwendungen gestalten, indem Sie Akzente in einer Metallic- oder Edelsteinfarbe hinzufügen.

Der Trend bedient die Sehnsucht der Konsumenten nach Bedeutung und Alltagsflucht, legt dabei aber gleichzeitig Wert auf Praxistauglichkeit und Lesbarkeit.

2. Pixel Sharp: moderne Nostalgie

Pixel Sharp erinnert dezent an die Bildschirmästhetik der späten 1990-er und frühen 2000-er Jahre. Allerdings geht es hier nicht um detailverliebte Amiga-Sprites, sondern um übersichtliche Raster mit 8 bis 16 Pixeln, scharfe Konturen und aufs Wesentliche reduzierte Formen, die selbst in Favicon-Größe sofort erkennbar sind.

Eine reduzierte Farbpalette von drei bis fünf Tönen und eine geometrische bzw. nicht-proportionale Monospace-Schrift (Inter, IBM Plex Mono, Input Sans) verleihen dem Markenzeichen einen Digital-Native-Look. Solch eine nostalgisch-moderne Kreation eignet sich für Technikdienstleister, Videospielläden, Repair-Cafés oder Kreativstudios, die die Botschaft „wir sind modern, erinnern uns aber an unsere Wurzeln“ leben.

Tipps zur Umsetzung: Fangen Sie klein an: mit einer Designvariante, die für einen Browsertab oder als App-Icon funktioniert.
Wenn das Logo bei dieser Größe erkennbar ist, dann passt es überall hin. Halten Sie die Farbpalette mit wenigen Farben übersichtlich und frei von Effekten wie z. B. Verläufen, Schatten. Runden Sie das Logo mit einer klaren, schnörkellosen Schriftart ab.
Damit es frisch und modern, aber nicht cartoon-artig wirkt, sollten Sie scharfe Ecken und Kanten sowie einfache Formen verwenden. Eine Sammlung mit passenden Symbolen (beispielsweise Cursor, Herz, Stern) dient als praktische Ergänzung, um Buttons, Aufkleber und die UI Ihres Webauftritts im gleichen Stil zu halten. Richtig umgesetzt, wirkt Ihr Design klar und freundlich – nicht kindlich.

3. Little Blip: unerwarteter Designtwist

Wenn ganz bewusst ein kleiner Störer eingebaut ist, dann nennen wir das „Little Blip“: eine etwas gekippte Form oder eine skurrile Lücke – kleine Designtwists also, die zum Markenzeichen werden.

Der Trick dabei ist, kontrolliert Chaos zu schaffen: Die Lesbarkeit steht an erster Stelle und es gibt nur eine einzelne Marotte, die für Individualität sorgt.

Wählen Sie beispielsweise eine zugängliche Schrift wie eine gerundete Sans oder blockige Egyptienne und bauen Sie dann eine kleine Eigenheit ein. Dieser Designtrend macht sich vor allem für Keativunternehmen, Lifestyle-Marken und Startups gut, da er Persönlichkeit ausdrückt und beweist, dass es manchmal genau richtig ist, ein bisschen verkehrt zu sein.

„Im Jahr 2026 weist Design Perfektion zurück. Wir sehen jetzt mehr schluderige Verläufe, nicht aneinander ausgerichtete Schriftzüge, klobige Layouts und einen generellen Hang zu „meisterhaften Fehlgriffen“. Nichts davon ist Zufall, es ist mit Bedacht geschaffenes Chaos.“

Yeasin Al Rahat, Designer bei 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Überlegen Sie sich zunächst, welchen „Blip“, also welche Marotte, Sie einbauen möchten – das kann eine abgeschnittene Ecke im Design oder die Wiederholung einer handgemalten, wackeligen Linie sein – und achten Sie darauf, dass die Abstände und Kontraste ansonsten (design-)regelkonform sind. Drucken Sie große und kleine Versionen, um die Lesbarkeit zu überprüfen.

Sie sind auf dem richtigen Weg, wenn Ihr Logo von Unbeteiligten innerhalb von drei Sekunden richtig erkannt und gedeutet wird. Wenn Feeds nur ein zur Perfektion gestyltes Logo nach dem anderen zeigen, signalisiert ein kleiner Makel Authentizität und Persönlichkeit.

4. Toasty: warm und vertraut

Ein Toasty-Logo ist wie ein vertrauenserweckender Handschlag für Ihr Branding, kompetent genug für ein Investorenmeeting, aber unverkennbar menschlich im Herzen. Auch hier geht es um stilisierte Unvollkommenheiten wie weiche Kanten oder von Hand hinzugefügte Eigenheiten, also Elemente, die Fürsorge, Komfort und Handwerk andeuten.

Solche Logos verleihen Ihrer Marke Wärme mithilfe von gerundeten Buchstaben (wie die Schriftarten Cooper, Söhne Rounded oder Quicksand) oder Handschriften, sanften Kurven und organisch wirkenden Emblemen. Die Farben sind eher erdig und ruhig: Elfenbein, Cremeweiß, Terrakotta, Altrosa, Salbeigrün und Jeansblau. Dezente Texturen (Papier, Bleistiftschraffur) und einfache Zeichenfiguren erzeugen zusätzlichen Charme. Dieser freundliche und einladende Stil und die sich dahinter verbergende Psychologie passen besonders zu Cafés, Kitas, Wellness-Studios oder Geschäften für Wohnen und Dekoration.

Logodesign: Iris Design via 99designs von Vista

Toasty-Logodesign für eine Donutmarke

Quelle: Logodesign von Mamei; 99designs von Vista

„Die Einfachheit insgesamt und die organischen Texturen lassen das Design authentisch und zugänglich wirken.“

DesignBird™, Designer on 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Wählen Sie zunächst eine freundlich anmutende Schriftart und schwächen Sie etwaige scharfe Ecken Ihres Logosymbols ab. Sanfte Kontraste sorgen für einen weicheren Look. Eine einfache Illustration (Zweig, Tasse, lächelnde Sonne) kann als Submark fungieren, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Testen Sie das Logo auf Kraftpapieretiketten und einem weißen Hintergrund, da es auch auf diesen Untergründen harmonisch herausstechen muss. Ihr Ziel ist, ein Markenzeichen zu gestalten, dass Ihrer Kundschaft Aufrichtigkeit und Komfort signalisiert, ohne dabei zu niedlich auszusehen.

abstract textured green boat in toasty logo design

Logodesign: Aistis via 99designs von Vista

Toasty-Logodesign für eine Teemarke

Quelle: Logodesign von Justyna TTTTT; Behance

5. Stamp & Seal: emblematisch und handverlesen

Wie sich schon vom Namen her erahnen lässt, lassen Stamp-&-Seal-Logos uns an Pass- und Poststempel sowie Wanderlust denken. Sie ähneln runden oder ovalen Abzeichen, mit mehrlinigen Konturen, Text in Bogenform und abgenutzt anmutenden Ecken, Linien und Kanten.

Die Komposition folgt denselben Regeln wie Emblem-Logos und ist ebenso gut in jeder Größe erkennbar: eine geschlossene Form bildet einen Rahmen, der ein einfaches Symbol und einen Schriftzug umschließt. Eine Schreibmaschinen- oder Condensed-Sans-Schriftart passt hier am besten. Die Wahl einer einzelnen Logofarbe (Tintenblau, Tannengrün, Ziegelrot) sorgt für Authentizität und geringere Druckkosten. 

Ein solches Logo versprüht nostalgisches Flair mit einer Prise Abenteuer, es beschwört Wanderlust herauf und besinnt sich auf den Globus umspannende Verbundenheit. Der Stil passt zu Reiseunternehmen, Cafés und Lifestyle-Marken, da er mit den Stichworten „Erkundungstour“ und „Unverfälschtheit“ in Verbindung gebracht wird und die Romantik des Reisens in unserer digitalen Zeit verkörpert.

„Jamaican Vagabond“, Logodesign im Briefmarkenstil

Quelle: Logodesign von Jey Kim; Behance

Tipps zur Umsetzung: Designen Sie zunächst die Variante im Stempelformat: ein rundes Abzeichen mit Ihrem Markennamen als gebogenen Schriftzug, ein kleines Symbol in der Mitte (Flugzeug, Kaffeetasse, Brotlaib, Zweig) und das Gründungsjahr oder den Unternehmensstandort darunter. Ihr Vektor sollte mit und ohne hinzugefügter Textur gut erkennbar sein, ob auf Verpackungen oder in den sozialen Netzwerken. Für Ihre Kundschaft setzen Sie sich mit Ihrem neuen Logo von in Masse produzierten Produkten und Erlebnissen so als echt und handgemacht ab.

6. Morph-Marks: immer in Bewegung

Als Morph-Mark wird Ihr Logo zum dynamischen Asset. Während Ihr statisches Markenzeichen für den Druck einfach und stark herüberkommt, kommuniziert die digitale Version verschiedene Stimmungen durch Strecken, Hüpfen oder subtiles Verwandeln. Wilde Spezialeffekte sind allerdings nicht nötig. Bei diesem Stil kommen variable Schriftarten zum Einsatz, deren Strichstärke oder Laufweite auf Mouseover, Scrollen oder Audio reagieren, ohne dafür riesige Grafikdateien zu benötigen. Das Morphen selbst wird von einfachen Parametern gesteuert – die Beispiele unten demonstrieren, wie ein recht minimales, starkes Kerndesign durch veränderliche Elemente wie Kurven und Farben an Persönlichkeit gewinnt.

Logodesign: codavine via 99designs von Vista

Morph-Mark-Logodesign für die Marke Twisted Minds

Quelle: Logodesign von oftheFOREST; 99designs von Vista

Der dadurch entstehende Look ist auffällig und experimentell, perfekt für Digital-First-Brands. Da sie Bewegung als Ausdruck für Verspieltheit, Futurismus oder Intensität nutzen, kreieren Morph-Marks Markenidentitäten, die als lebendig, anpassungsfähig und mit hohem Wiedererkennungswert ausgestattet wahrgenommen werden.

„Bei diesem Trend geht es um starke, monochrome Basisdesigns, die mit fließend animierten Texturen und responsiver Typografie überlagert sind, so dass sich jede Interaktion persönlich und lebendig anfühlt.“

Yasirh17, Designer bei 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Um diesen Trend auszuprobieren, benötigen Sie kein brandneues Logo, Sie können einfach Ihr bestehendes Markenzeichen als Basis nutzen und dieses mit subtilen Bewegungen kombinieren, um Ihrer Marke mehr Frische und Dynamik zu verleihen und Ihr Publikum anzusprechen. Legen Sie zunächst fest, welches Verhalten diese Bewegung auslösen soll (Ausweiten bei Mouseover, Kräuseleffekt bei Klick, sanfte Laufweitenänderung Ihres Textes beim Scrollen).

Exportieren Sie eine kleine Lottie-Datei oder CSS-Animation und behalten Sie eine statische Version als Alternative für barrierefreies Surfen zurück. Konsumenten betrachten Bewegung als modern und verspielt – Ihre Marke kann so an Lebendigkeit gewinnen, ohne an Eindeutigkeit zu verlieren.

Morph-Mark-Logodesign

Quelle: Logodesign von ßayONEtta; 99designs von Vista

7. Freehand Mascots: charmante Publikumslieblinge

Maskottchen sind nach wie vor angesagt, aber sie haben sich weiterentwickelt. Nachdem die letzten Jahre im Freihand-Charakterdesign ein Wiederaufleben des Fleischer-/Rubberhose-Stils gesehen haben (dicke Linien, federnde Gliedmaßen, kräftige Farben), werden jetzt wieder mehr handgezeichnete, etwas weniger perfekte, menschlichere Designs bevorzugt.

Mit dem Stil Freehand Mascots sehen wir eine Rückkehr von Markenmaskottchen, die auf einfache, starke Formen reduziert sind und somit hervorragende Skalierbarkeit aufweisen. Dazu gehören freundlich wirkende Silhouetten, genaue Linienstärken, minimale Gesichtszüge und zwei bis drei Farben. Beispielsweise ein Donut mit Augenbrauen, eine lächelnde Pflanze, ein verwegener Schraubenschlüssel – also Maskottchen, die sich auf einem Stempel genau so gut machen, wie auf einer Reklametafel. 

Pizzabäcker als Logo-Maskottchen

Quelle: Logodesign von EWMDesigns; 99designs von Vista 

Die Markenfigur soll als zugänglich und zeitlos gesehen werden. Maskottchen gelten nicht als vorübergehende Trends, sondern als fortwährende Markensymbole. Sie verleihen Lebensmittel-, Lifestyle- und Kreativmarken eine charmante Mischung aus Persönlichkeit und Alltagstauglichkeit, Freundlichkeit und Kultstatus.

Maskottchen-Logodesign für Café Pero

Quelle: Logodesigns von Namrata Katiyar; Behance

„Aktuell inspiriert mich vor allem moderner Minimalismus mit konzeptionellem Twist – also Logos, die einfach, aber bedeutungsvoll sind. Für Brand-Storytelling fühle ich mich besonders zu Stilen mit geometrischen Formen, Symmetrie und originellem Einsatz von Weißraum hingezogen. Solche Designs stechen für mich heraus, da sie zeitlos, skalierbar und sofort wiedererkennbar sind. Das ist perfekt für alles Mögliche, von digital bis Bekleidung. Ihre Stärke liegt darin, viel mit wenig auszusagen.“

Kreyto, Designer bei 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Klären Sie zunächst, welche Eigenschaften Sie mit Ihrer Marke verknüpfen möchten (beispielsweise fürsorglich, witzig, einfallsreich) und wählen Sie drei aus – diese versuchen Sie dann mithilfe einer einfachen Metapher, nämlich Ihrem Maskottchen, und ohne ins Klischeehafte abzurutschen zu vereinen.

Legen Sie die Rolle Ihres Maskottchens fest (Anführer, Kumpel, Experte, Unheilsstifter) und denken Sie sich dessen Biografie in einem Satz aus, die als Grundlage für die verschiedenen Ausdrucksweisen dienen kann. Halten Sie die Formen plakativ und die Gesichtszüge minimal, damit Ihr Charakter auf einen Blick lesbar ist, und legen Sie zwei bis drei Markenfarben für die Figur fest. Ein kleines Set mit oft genutzten Posen kann sehr hilfreich sein: Erstellen Sie dafür eine Frontalansicht, Seitenansicht oder Action-Pose sowie eine winzige Variante für Favicons oder Abzeichen.

Testen Sie klein- und großformatige Ausführungen und auch eine einfarbige Variante, die sich für Stempel, Stickereien und Verpackungen eignet. Achten Sie auf Konsistenz (ähnliche Strichstärken), ohne den handgezeichneten Effekt zu verlieren.

Maskottchen-Logodesign für Typojunky

Quelle: Logodesigns von ikiiko type; Behance

8. Simple Twist: überraschend einprägsam

Minimalistische Designs sind nicht out, aber sie benötigen einen Hook, also einen visuellen Stopper, der zum genauen Hinschauen einlädt.

Simple-Twist-Logos bestehen meist aus reduzierten Formen: eine einzelne, eindeutige Form, kombiniert mit clever genutztem Weißraum oder einer abgefasten Ecke, eben einer Kennzeichnung, die auffällt. Die Farben sind hier eher beschränkt (beispielsweise eine monochrome Palette mit einer Akzentfarbe), die Typografie ist deutlich (moderne Sans-Serif- oder knackige Serifenschriften) und der Reiz ergibt sich aus dem einen, ganz eigenen Twist.

Dieser Trend kommt gut an, da das Publikum sich zum Bekannten wie lesbaren Schriften und klassischen Farben hingezogen fühlt und die kleine Designüberraschung das Hinschauen belohnt. Der subtile Twist drückt Individualität aus und erzeugt Neugierde, ohne dabei schrullig zu wirken. In überladenen Social-Media-Feeds sorgt er für einen zweiten Blick und eignet sich dabei für App-Icons wie auch Reklametafeln.

Cleanes Logodesign „Scallop“

Quelle: Logodesign von Bojana.; 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Für den Anfang benötigen Sie eine klare Schriftart und eine einfache Grundform. Fügen Sie einen kleinen, erinnerungswürdigen Aspekt hinzu (ein kleiner Ausschnitt, eine abgerundete Ecke, ein verstecktes Symbol) und das war‘s. Halten Sie die Farben simpel, ein Hauptfarbton mit einer Akzentfarbe reicht aus. Überprüfen Sie dann, ob das Logo alltagstauglich ist und für Handybildschirm, Kassenzettel und Ladenfront gleichsam infrage kommt. Zeigen Sie es anderen Menschen für einen Augenblick und fragen Sie nach einer Beschreibung. Wenn der Twist wahrgenommen und erwähnt wurde, dann haben Sie alles richtig gemacht.

Dieser Ansatz ist kostengünstig und einfach umsetzbar – Ihre Marke erhält so ohne großen Aufwand einen Premium-Look.

9. Crafted Linework: detailverliebte Hingucker

Der Trend „Crafted Linework“ orientiert sich an der visuellen Sprache von Banknoten, Siegeln und Zertifikaten längst vergangener Zeiten: feine Schraffuren, Guillochemuster, verzierte Rahmen und radierte Symbole. Trotz ihrer präzisen Natur fühlen sich diese Designs weder steif noch antiquiert an. Der Stil lässt sich je nach Markenpersönlichkeit anpassen und kann entweder strikter für einen vollendeten, formellen Eindruck oder lockerer für einen rustikalen, handgefertigten Look angegangen werden und bewahrt bei beiden Ansätzen dennoch einen Hauch Tradition und Handwerkskunst.

Schraffuren und feine Linien geben diesen gravurähnlichen Designs Tiefe und lassen sie wie von Hand gedruckt wirken, flache Logos werden durch Dimension und Kunstfertigkeit aufgewertet. Die Farben sind klassisch: dunkle Grüntöne, Nachtblau, Weinrot, Schwarz auf Creme- oder Grauweiß, vereinzelt mit Foliendetails. Eine von der Natur inspirierte Farbpalette mit Mossgrün, Umbra, Ocker, Indigo und warmen Papiertönen verleiht rauen, bodenständigen Charme; leicht unregelmäßige Linien lassen das Design uriger erscheinen. Der Gesamteindruck vermittelt Vermächtnis, Vertrauen und Fürsorge.

Diese Logos passen besonders zu Barbershops, Destillerien, Kaffeeröstern, Schneidereien und auf Tradition bedachte Unternehmen sowie Marken, die Geschick und Geschichte ohne Pomp andeuten möchten. Eine zeitlose Serifenschrift oder eine solide Groteske lassen den Linien Raum zur detailreichen Entfaltung.

„Designs im Stil von Vintage-Americana-Gravuren werden immer beliebter, sie beschwören Traditionsreichtum durch detailreiche Linien, altehrwürdige Typografie, zeitlose Motive wie Adler, Schlangen und Embleme, die direkt einem Saloon entnommen zu sein scheinen, auf. Dieser Trend wendet sich vom Perfektionismus ab und zählt stattdessen auf Charakter und visuelles Storytelling. Die Designs fühlen sich real, verwurzelt und erinnerungswürdig an, egal, ob es dabei um ein Label, ein Logo oder ein ausgewaschenes T-Shirt geht.“

Art N’ Rose, Designerin bei 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Wählen Sie ein Hauptelement, das Ihre Unternehmensgeschichte augenblicklich zusammenfasst (eine Schere für Handwerk, ein Weizenhalm für Herkunft, ein Kompass für Reisen) und platzieren Sie es in einem einfachen Kreis, Oval oder Wappen mit Ihrem Namen. Halten Sie etwaige zusätzliche Symbole kleiner. Fügen Sie leichte Schraffuren als Textur hinzu und wählen Sie dann ein Finish: klassisch (Tintenblau auf Creme, mit optionalen Foliendetails) oder rustikal (erdige Druckfarben, leicht ungleichmäßige Linien). Das verzierte Abzeichen eignet sich für Verpackungen und Etiketten, eine simplere Wortmarke für alle anderen Anwendungszwecke.

Stellen Sie aber sicher, dass eine einfarbige Version auch in kleinster Größe noch erkennbar ist.

Gravurlogo für Holzhandel Ashland Lumber

Quelle: Logodesign von Cristian-Popescu; 99designs von Vista

10. Smooth Atmospheric: ätherisch & zart

Smooth-Atmospheric-Logos frieren Vergängliches zum eingehenden Betrachten ein: Wolken, Rauch, Tinte im Wasser – sanfte Farbverläufe und fließende Formen verschmelzen mit und hüllen sich um Schriftzüge.

Geometrische Formen und sachte Zweifarbverläufe sorgen für Tiefe ohne Durcheinander, der Effekt ist jedoch vorrangig emotional: entspannt, offen und beruhigend. Der Look verspricht Leichtigkeit statt Anstrengung, Wärme statt scharfer Kanten, er symbolisiert einen befreienden Atemzug oder eine einladende Hotellobby. Marken drücken damit Zugänglichkeit, Modernität und Menschlichkeit aus. Diese Logos eignen sich für Wellness- oder Kreativunternehmen sowie Technikprodukte, die unmittelbar wirken und Fürsorge, Klarheit sowie stilles Selbstvertrauen ausdrücken möchten.

Die Farbpaletten setzen sich aus zarten Lilatönen, nebeligen Blautönen und pudrigen Rosatönen zusammen. Die minimalistischen Farbverläufe der 2010-er Jahre schauen für einen Gastauftritt vorbei und auch die weichgezeichnete Ästhetik moderner UI-Designs blitzt bei diesen Logodesigns durch. Das Ergebnis: eine Mischung aus digital und organisch.

Logodesign: Eventos Humanos via 99designs von Vista

Tipps zur Umsetzung: Wählen Sie zwei benachbarte Farbtöne (Türkis zu Blau, Pink zu Pfirsich) und kreieren Sie eine sanft geschwungene Form, die entweder als Hintergrund dient oder sich seidig wie eine Nebelschwade um Ihren Markennamen windet. Unruhige Muster sind hier fehl am Platze. Nutzen Sie sanftes Ausblenden und gerundete Ecken, dazu eine freundliche Sans-Serif und achten Sie im Layout auf genügend Freiraum, damit Ihr Design luftig und leicht anmutet. Das Schwadendesign kann als grafische Signatur auf Ihren Verpackungen, Titelbildern und Social-Media-Posts wiederholt werden, um alle Ihre Assets optisch zu verknüpfen.

Stellen Sie sicher, dass Ihr Logo sowohl auf dem Handy als auch in gedruckter Form wunschgemäß aussieht. Wir empfehlen, auch eine einfache Variante ohne Verlauf für winzige Formate oder kniffelige Anwendungszwecke anzulegen.

Logodesign: Mazeone© via 99designs von Vista

11. Verleihen Sie Ihrem Design einen menschlichen Touch

Durch alle Logodesigntrends dieses Jahres zieht sich ein Aspekt wie ein roter Faden: Eine menschliche und persönliche Note. Sie benötigen keine 20 Varianten oder eine neue Schriftart, um aus der Masse herauszustechen. Sie fallen auf, indem Sie auf Klarheit, Griffigkeit und ein oder zwei Designentscheidungen setzen, die genau zu Ihrem Unternehmen passen. Nutzen Sie die hier vorgestellten Trends, um sich das Beste für 2026 herauszupicken: Wählen Sie einen Stil, der Ihre Markenphilosophie ergänzt, konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Aspekte und testen Sie Ihren Entwurf für Ihre speziellen Bedürfnisse: auf Firmenschildern, Etiketten, Social-Media-Accounts oder Rechnungen.

Wenn Sie mit Ihrem Logo und den dazugehörigen Alternativen zufrieden sind, schmücken Sie damit Ihre Visitenkarten, Verpackungen und Werbetechnik, um für Ihre Kunden an jeder Stelle konsistent wiedererkennbar zu sein.

Was sind die populärsten Logodesigntrends für 2026?

Zu den wichtigsten Logotrends gehören Storybook Gothic, Pixel Sharp, Little Blip, Toasty, Stamp & Seal, Morph-Marks, Freehand Mascots, Simple Twist, Crafted Linework and Smooth Atmospheric. Bei jedem dieser Trends stehen Klarheit und Persönlichkeit im Mittelpunkt.

Wie beeinflusst künstliche Intelligenz das Logodesign 2026?

KI kann die Ideenfindungsphase verkürzen, der Feinschliff erfolgt allerdings von Menschenhand in Form von freihändig gezeichneten Kurven, Gravurlinien, kleinen Macken und einfachen Animationen. Sie verkörpern Echtheit und Intention.

Welche Farbpaletten sind 2026 für Logos angesagt?

Warme, erdige Töne (Cremeweiß, Ocker, Salbeigrün), üppige und geheimnisvolle Farben (Nachtblau, Tannengrün, Weinrot) und zurückhaltende Akzente (Gold, Kupfer) stehen ganz oben auf der Liste. Verläufe sind eher zart und bestehen aus benachbarten Tönen statt aus kontrastreichen Regenbogenfarben. In unserem Ratgeber für die Farbtrends für 2026 erfahren Sie mehr.

Was tut sich 2026 in der Typografie für Logodesigns?

Hier geht es in zwei verschiedene Richtungen: zum einen gehören gerundete Sans-Serif-Schriften und zugängliche Serifenschriften zu den Lieblingen, zum anderen bestechen raffinierte gebrochene bzw. Gotikschriften mit ihrer Dramatik. Digital-First-Marken setzen auf geometrische oder Schriften mit fester Zeichenbreite, die perfekt zu pixeligen und kinetischen Stilen passen. Lesen Sie mehr dazu in unserem Ratgeber für die angesagten Schriften 2026.

Wie können Kleinunternehmen die Logotrends 2026 umsetzen?

Wählen Sie einen Trend, der zu Ihrem Unternehmen passt, legen Sie ein System für Ihre Assets fest (Primärlogo, kleineres Submark, eine Akzentfarbe), prüfen Sie Ihr Logodesign als Schwarz-Weiß-Variante und nutzen Sie Ihr neues Logo dann überall konsequent. Wenn Ihre Marke genauso gut als 16 x 16 Pixel kleines Favicon und als Reklametafel wiedererkennbar ist, haben Sie Ihr Ziel erreicht.