Handwerker Mark Monjonell schildert seine erfolgreiche Marketingstrategie

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Eine der schwierigsten Aufgaben für Kleinunternehmen aller Branchen ist, sich vom Wettbewerb abzuheben. In diesem Artikel berichtet der Handwerker Mark Monjonell von den wichtigsten Marketingmaterialien für sein Unternehmen und geht dabei darauf ein, wie er Visitenkarten, Autotürmagnete, Polohemden und andere Artikel nutzt, um professionell aufzutreten und effektiv zu werben.

1. Die Geschichte des Unternehmens

Wähle einen Beruf, den du liebst, und du wirst nie wieder arbeiten müssen“, so lautet ein Sprichwort. Zwar werden viele Kleinunternehmen aus Leidenschaft gegründet, doch so ganz ohne Fleiß (und in vielen Fällen auch Schweiß) gibt es leider keinen Preis.

Ein gutes Beispiel dafür setzt Mark Monjonell, der Inhaber von Handyman Barcelona. Er gab vor sechs Jahren eine Vollzeitstelle auf, um sich seiner Leidenschaft zu widmen. “Mein Job in einem Unternehmen war einfach langweilig. In meiner Freizeit half ich Freunden gern bei kleineren Reparaturen aus. Meiner Frau fiel auf, dass mir diese Art von Arbeit viel Freude bereitet, und sie motivierte mich zum Karrierewechsel. Jeder Mensch sollte das tun, was ihm am meisten Freude bereitet. Das glaube ich wirklich.”

Schon als Kind bewies Mark Geschick als Handwerker, denn er half seinem Vater, einem professionellen Maler, bei der Arbeit. Insbesondere während der Sommerferien und wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, Fahrräder auseinanderzuschrauben und wieder zusammenzusetzen. Als er älter war, fing er aus Neugier heraus an, mit Dingen herumzubasteln und sie zu reparieren. Letztendlich führte das dazu, dass er jetzt als Handwerker seinen Lebensunterhalt verdient.

Ob es darum geht, Bilder aufzuhängen (Mark ist ein Experte im Einschlagen von Nägeln in Wände von jahrhundertealten Gebäuden) oder ein Haus komplett zu renovieren, er ist für jede Aufgabe zu haben. Daran, dass er sein eigener Chef ist, gefällt ihm besonders, dass er seine Arbeitszeiten bestimmt. “Zeit ist ein wertvolles Gut, man darf sie nicht verschwenden … [und] es gibt jeden Tag etwas Neues zu lernen.”

2. Marks Marketing-Werkzeugkiste

Die ersten Marketingmaterialien, die er für sein neu gegründetes Unternehmen – für das er übrigens noch keinen Namen hatte – bestellte, waren Flyer. (“Das Design war lächerlich schlecht gemacht.”, erinnert er sich.) Mark erkannte schnell, dass er ein Logo, einen Firmennamen und professionelle Fotos benötigte. Deshalb kontaktierte er einen freiberuflichen Designer, der ihn beim Logo- und Webdesign unterstützen sollte. Außerdem vereinbarte er bei einem professionellen Fotografen einen Termin für ein Fotoshooting.

“Anfangs verteilte ich unzählige Flyer, denn in meiner Wohngegend lebten viele Auswanderer.” Er wollte sich seine Sprachkenntnisse zunutze machen und vor allem englisch sprechende Kunden gewinnen. Seine Flyer legte er in Cafés, Bars, Geschäften und an anderen Orten aus, die von seiner Zielgruppe häufig besucht wurden. Mittlerweile hat er seine Werbestrategie um soziale Medien erweitert. Besonders gern veröffentlicht er kurze Videos und Posts auf Facebook und Instagram. Über all diese Kanäle möchte er potenzielle Kunden darüber informieren, dass er vier Sprachen spricht. Wenn das kein Alleinstellungsmerkmal ist!

Gleich zu Anfang gestaltete Mark auch Visitenkarten: „Sie gehörten zu meinen ersten Geschäftsausgaben.“ Er fügt hinzu: „Sie sollten immer mehr Visitenkarten bei sich haben als Sie womöglich brauchen werden.“ Seinen Kunden überreicht Mark immer mehrere Visitenkarten, sodass sie sie an Freunde weitergeben und für ihn Mundpropaganda betreiben. Natürlich tauscht er seine Visitenkarten auch mit anderen Fachleuten aus.

UNVERZICHTBARER RAT

Auf einer Seite der Visitenkarten von Mark ist ein Foto von ihm zu sehen. So wissen Kunden sofort, wer er ist, wenn er vor der Tür steht. „Ich habe das Gefühl, dass mich die Leute sofort erkennen.“

Polohemden und T-Shirts gehörten ebenfalls vom ersten Tag an zu Marks unverzichtbaren Produkten fürs Marketing. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Professionalität wichtig ist … und dass der erste Eindruck zählt – sogar sehr viel. Ein professionelles, gepflegtes Erscheinungsbild stärkt das Vertrauen der Kunden ins Unternehmen, ganz gleich wie groß.“

“Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Professionalität wichtig ist … und dass der erste Eindruck zählt – sogar sehr viel. Ein professionelles, gepflegtes Erscheinungsbild stärkt das Vertrauen der Kunden ins Unternehmen, ganz gleich wie groß.”

Er hat Modelle in unterschiedlichen Farben und Formen, doch sein Logo ist immer dasselbe. “Polohemden sind meine Arbeitsuniform. Ich trage immer eins, ob Hausbesuch oder Kundengespräch. Wenn ich Malerarbeiten erledigen muss, ziehe ich ein weißes T-Shirt mit Logo an. Für Reparaturarbeiten habe ich farbige T-Shirts mit Logo bestellt.”

Neuerdings zieren Autotürmagnete Marks Fahrzeug (eigentlich den Familienwagen). Sie lassen den Wagen professionell wirken und haben sich so in kürzester Zeit einen festen Platz in Marks Marketing-Werkzeugkasten verdient. “Weniger ist mehr”, das ist sein Motto und deshalb hat er seine Magnete nur mit dem Firmennamen und -logo sowie der Telefonnummer und der Webadresse gestaltet.

UNVERZICHTBARER RAT

Ganz gleich, ob großer oder kleiner Auftrag, Mark bittet seine Kunden immer um eine Rezension.
“Ich selbst kann meine Arbeit in den höchsten Tönen loben, doch erst wenn ich eine Arbeit bei einem Kunden erledigt habe, wird er wissen, wie gut ich wirklich bin.”

3. Hauptsaison… in Zeiten einer Pandemie

In der Regel kümmert sich Mark um alltägliche Wartungsarbeiten und Reparaturen im Haus, außer im Sommer, denn dann ist Malsaison. Er hat ein Netzwerk professioneller Dienstleister aufgebaut, an die er Kunden verweist, wenn er einen Auftrag aus zeitlichen Gründen oder wegen mangelnder Erfahrung (z. B. im Bereich Elektrik) nicht annehmen kann. “Wenn es etwas gibt, das ich gern gewusst hätte, bevor ich mich in dieses Abenteuer stürzte, dann dass es wirklich schwer ist, mit unprofessionellen Handwerkern zu arbeiten. Mein Rat ist, nur mit Personen zusammenzuarbeiten, deren Arbeit man bereits aus der Vergangenheit kennt, und eine geschäftliche Beziehung zu ihnen aufzubauen. Das ist auch eine gute Möglichkeit, Bestandskunden weitere Dienstleistungen anzubieten.”

Die Coronakrise hat sich sowohl positiv als auch negativ auf Marks Unternehmen ausgewirkt. Er hat einige größere Geschäftskunden verloren, da viele Büros geschlossen und die Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt wurden. Andererseits verbringen die Menschen jetzt mehr Zeit zu Hause und merken eher, wenn etwas repariert oder gestrichen werden muss. So schließt sich die Lücke. Selbstverständlich hat sich Mark den Umständen angepasst und entsprechende Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Bei der Arbeit trägt er immer eine Maske und er bittet seine Kunden, den Raum zu verlassen, sodass der Mindestabstand gewahrt wird.

4. Blick in die Zukunft

Aktuell ist Mark mit der Größe seines Unternehmens zufrieden. “Ich bevorzuge es, ein Projekt nach dem anderen abzuschließen. Jeder Job hat andere Voraussetzungen und so kann ich je nach Projekt ein geeignetes Team zusammenstellen.” Nichtsdestotrotz macht er sich Gedanken darüber, wie er sein Unternehmen ausbauen könnte. Eine Idee ist Franchising. Mark glaubt, dass englischsprachige, vertrauenswürdige Handwerker in jeder Region gebraucht werden.

Außerdem ist er auf der Suche nach neuen Tools, die er seinem Marketing-Werkzeugkasten hinzufügen könnte. “Die Möglichkeiten sind schier endlos, da fällt die Wahl nicht leicht. Aber ich glaube, dass ich als Nächstes einen Magnet für mein Motorrad kaufen werde. Und ich benötige Flyer mit meiner Telefonnummer. Ich möchte sie an Kunden austeilen und in Cafés sowie Baumärkten auslegen.

Am Ende des Interviews haben wir Mark gefragt, ob er einen Rat für frisch gebackene Kleinunternehmer und Kleinunternehmerinnen hat. “Achten Sie auf einen professionellen Auftritt und seien Sie pünktlich. Machen Sie keine allzu großen Versprechungen, da immer etwas dazwischenkommen kann.”

UNVERZICHTBARER RAT

Natürlich wollten wir von Mark auch wissen, welches der beste Ratschlag ist, den er je erhalten hat. “Wenn es deine Leidenschaft ist, wirst du immer mehr als 100 % geben.”