Welches Papier nutzt man für welchen Zweck? Wie unterscheidet man Papier? Was gibt es alles an Papiersorten? Papier ist ganz offensichtlich nicht gleich Papier. Und obwohl wir in einer digitalisierten Welt leben, ist es weiterhin sehr präsent.
Es schenkt uns Freude beim Öffnen einer Grußkarte oder eines Buches, es spielt in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Bei Unternehmen sagt die Papierwahl viel darüber aus, wer sie sind und was sie anbieten. Unterschiedlichen Papiersorten eignen sich am besten für unterschiedliche Drucksachen. Deshalb soll Ihnen dieser Guide dabei helfen, dass die Wahl des besten Druckerpapiers für Ihren Bedarf nicht zur Qual wird.
1. Papierbegriffe verstehen
Um die Eigenschaften der verschiedenen Papiersorten zu beschreiben, werden bestimmte Termini genutzt. Zu den wichtigsten Begriffen gehören:
Gewicht/Grammatur
Bei Papier bezieht sich das „Gewicht“ auf die Stärke (oder Dicke) des Papiers. Meistens wird diese Dicke in Gramm pro Quadratmeter angegeben (g/m²), so zum Beispiel 29,6 g/m² oder 118,4 g/m². In den USA wird sie jedoch auch in Points, bspw. „16 pt.“, gemessen. Diese beiden Methoden beziehen sich jeweils auf die Methode, wie die Dicke eines Papiers gemessen wird.
Das Quadratmetergewicht bezeichnet, wie viel Gramm ein Quadratmeter dieses Papiers wiegt. Die US-amerikanischen „Points“ beschreiben, wie viele Tausendstel eines Zolls dick ein Bogen des Papiers ist. So ist zum Beispiel eine 16-Point-Papiersorte 16 Tausendstel eines Zolls dick. 10-Point-Papier misst in der Dicke demnach zehn Tausendstel eines Zolls.
Beschichtung
Viele Papiersorten – aber nicht alle – haben eine Beschichtung. Wie der Name einen erraten lässt, bezeichnet man damit eine Außenschicht auf dem Papier, die verändert, wie sehr es glänzt, wie viel Tinte es absorbiert, welche Textur und Haptik es hat und wie die Farben darauf aussehen.
Die am weitesten verbreitete Papierbeschichtung ist Wasserlack. Diese Beschichtung glänzt ein wenig und bietet einen effektiven Schutz vor Fingerabdrücken auf den Seiten. Eine Wasserlackbeschichtung wird eher für schwerere Papiersorten empfohlen, da sie bei dünnem Papier zu Faltenbildung führen kann.
Die UV-Beschichtung ist eine andere Beschichtungsart, die für eine Vielzahl an Oberflächenveredelungen zum Einsatz kommt. Sie bietet einen effektiven Papierschutz, kann aber dafür sorgen, dass sich das Papier schlechter falten lässt. Deshalb wird sie nicht für Falzflyer und andere Handouts mit Falz empfohlen. Für derartige Projekte bietet sich eher eine Propylenbeschichtung an, die eine glatte Oberfläche schafft und mit der das Papier sich dennoch leicht falten lässt.
Lackbeschichtungen wiederum sind kostensparende, einfache Beschichtungen, die weniger Schutz als andere Sorten bieten, aber günstiger sind, weshalb sie sich gut für Projekte eignen, die nur kurzzeitig eingesetzt werden.
Die Polyesterbeschichtung ist die robusteste aller Papierbeschichtungen, weshalb sie sich perfekt für alle Papierprodukte eignet, die regelmäßiger Handhabung und möglichen Witterungsbedingungen standhalten sollen. Diese Beschichtung ist recht teuer, weshalb sie für Umschläge, Mappen und andere Artikel benutzt wird, die die Zeit überdauern sollen.
Oberflächenveredelung/Finish
Die Oberflächenveredelung ist mit der Beschichtung verwandt, aber doch anders. Während sich die Beschichtung auf die chemische Außenschicht des Papiers bezieht, beschreibt die Oberflächenveredelung die Haptik des Produkts.
Beispielsweise sorgen matte Oberflächenveredelungen für eine weiche Haptik. Das bedeutet, dass dieses Papier leichter zu falten ist und unter Ihren Fingerspitzen etwas texturiert wirkt – vielleicht sogar mehr wie ein Stoff als wie Papier. Stellen Sie sich da in etwa die Oberfläche eines Taschentuch oder auch Aquarellpapier vor. Dagegen fühlt sich hochglanzveredeltes Papier an, als ob Ihre Finger über eine Glasscheibe oder ein Stück texturlosen Kunststoff streifen.
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2. Überblick: Papiersorten für den Druck
Matt
Mattes Papier hat eine glatte, nicht-glänzende Oberflächenveredelung. Zum Beispiel hat Ihr Standard-Druckerpapier normalerweise eine matte Oberfläche. Da eine matte Oberflächenveredelung Licht eher absorbiert statt reflektiert, kann sie die Lesbarkeit Ihrer Drucksache verbessern.
Bei Druckaufträgen eignet sich Mattpapier wegen der weichen Textur und blendreduzierenden Oberflächenveredelung perfekt für textlastige Bücher und Flyer. Außerdem ist es ideal für Briefpapier, Umschläge und sonstige Schreibwaren, weil sich die Tinte von mattem Papier, anders als bei glänzenden Oberflächen, nicht abwischen lässt.

Briefpapier-Design von velvetmade
Normalerweise ist mattes Papier kostengünstiger als andere Papiersorten. Außerdem ist es recht leicht und wiegt nur 103,6 bis 133,2 g/m².
Beachten Sie jedoch, dass die Preise für Papier zum Drucken variieren können. Gehen Sie also nicht automatisch davon aus, dass Mattpapier (oder eine andere Sorte) die günstigste oder die beste Wahl für Ihr Projekt sein wird.
Hochglanz
Stellen Sie sich Hochglanzpapier als Gegenteil von Mattpapier vor. Während mattes Papier Licht absorbiert, wirft Hochglanzpapier es zurück. Somit eignet es sich besonders für Fotos oder farbenfrohe Bilder, weil die Farben darauf leuchtender wirken. Andere Anwendungsbereiche für Hochglanzpapier sind Speisekarten oder Lookbooks.
Während die hochglänzende Veredelung für eine glatte Haptik sorgt, erschwert sie das Schreiben auf dem Papier. Daher ist Hochglanz nicht die beste Wahl für ein Dokument, das unterschrieben und/oder zurückgesandt werden soll, wie etwa eine Save-the-Date-Antwortkarte. Im Allgemeinen wiegt Hochglanzpapier auch eher mehr, also zwischen 118,4 g/m² und 192,4 g/m².

Broschürendesign von DSKY
Seidenpapier
In Bezug auf die Beschichtung lässt sich Seidenpapier zwischen Hochglanz- und Mattpapier einordnen. Es ist glänzender als mattes Papier, aber nicht so weich. Gleichzeitig ist es weicher als hochglänzendes Papier, aber nicht ganz so glänzend. Ähnlich dem Hochglanzpapier wiegt Seidenpapier zwischen 118,4 g/m² und 192,4 g/m².
Wann sollten Sie Seidenpapier wählen? Für bestimmte Projekte, wie Zeitschriften, Plakate oder Fotoposter, bietet Seidenpapier den idealen Mittelwert des Hochglanz-Matt-Spektrums ab. Bei Druckaufträgen, für die eine hochwertige Haptik gewünscht wird, ist Seidenpapier aufgrund seiner glatten Textur genau die richtige Wahl. Abseits von Zeitschriften und Plakaten eignet es sich außerdem für Marketingmaterialien und Einladungen.

Broschürendesign von Sali Designs
Hartpostpapier
Hartpost ist generell strapazierfähig und robust, bleibt dabei leicht – es wiegt zwischen 29,6 g/m² und 118,4 g/m². Somit bietet es sich besonders für Dokumente an, die eine lange Zeit überstehen sollen, wie Berichte und Umschläge. Hartpostpapier ist generell unbeschichtet, weshalb es anfällig für Abnutzungen und Flecken ist. Das geht aber durchaus in Ordnung für Papierprodukte, die nicht außerhalb Ihres Geschäfts verteilt werden und die nicht notwendigerweise hübsch aussehen sollen. Falls Sie Hartpostpapier für Ihren Druckauftrag in Erwägung ziehen, bedenken Sie bitte diese Einschränkungen.
Hartpostpapier hält die Tinte gut fest, weshalb sich ein detailliertes Logo oder Design darauf besonders gut macht. Abgesehen von robusten Umschlägen eignet es sich auch perfekt für Unternehmensbriefpapier und ähnliche Druckerzeugnisse.

Umschlagdesign von ElleGFX
Cardstock/Kartonpapier
Von allen Papiersorten in dieser Liste ist Cardstock (meistens 118,4 g/m²) das strapazierfähigste und robusteste Papier. Wie der Name schon verrät, eignet es sich ideal für Visitenkarten, Postkarten, Grußkarten, Erinnerungskarten und Postwurfsendungen, die beim Empfänger auffallen sollen. Aufgrund seiner Robustheit ist Kartonpapier Ihr Must-have für Dokumente, die langfristige Handhabung und Witterungseinflüsse überstehen sollen, darunter zum Beispiel Werbedisplays für Messestände. Cardstock ist sowohl in matt als auch in hochglänzend erhältlich, sodass Sie entscheiden können, was besser zu Ihrem Projekt passt.

Visitenkarten-Design von ultrastjarna
Fotopapier
Fotopapier ist Papier, das mit einer lichtsensitiven chemischen Verbindung beschichtet ist, wodurch Fotos und sonstige Bilder leuchtend und farbintensiv zur Geltung kommen. Diese Beschichtung sorgt für einen Hochglanz-Finish, der farbintensiver ist als die standardmäßigen Hochglanzpapiere – quasi das Nonplusultra des Hochglanzes. Obwohl Fotopapier viele Charakteristika mit Hochglanzpapier teilt, ist es mit seinem Gewicht von 35,52 g/m² bis 103,6 g/m² leichter.
Diese besondere auf Fotos ausgerichtete Beschichtung absorbiert außerdem große Mengen Tinte und trocknet dabei schnell. Somit ist dieses Papier ideal für große Druckaufträge, wie Auflagen von hunderten oder tausenden fotolastigen Broschüren. Es ist außerdem die perfekte Wahl für Bilder, die Sie ausstellen oder aufhängen möchten, oder Ihre Lieblingsfotos.

Bild von Sarandy Westfall auf Unsplash
3. Beste Papiersorten für unterschiedliche Anwendungen
Wenn Sie einen Druckauftrag planen, ist die Auswahl der Papiersorte eine der wichtigsten Entscheidungen zu Beginn des Prozesses. Sollten Sie sich nämlich für eine ungeeignete Papiersorte entscheiden, erhalten Sie am Ende unter Umständen kein zufriedenstellendes Produkt. Sie müssen es vielleicht sogar neu drucken lassen.
Indem Sie sich mit den verschiedenen Papiersorten und ihren Anwendungsbereichen vor dem Beginn Ihres Designs beschäftigen, ersparen Sie sich etwaige Zeit- und Budgetengpässe.
Ideales Papier für Farbdruck
Für Farbdrucke sollten Sie eher auf Hochglanzpapier setzen, das die leuchtenden Farben besser zur Geltung bringt. Dafür eignen sich Hochglanz- oder Seidenpapiere besonders. Bezüglich Gewicht und Beschichtungsart sollten Sie dickeres Papier mit UV-Beschichtung auswählen, die keine Auswirkungen auf die Farben hat.
Fotopapier ist eine gute Wahl für den Druck von Fotos (Farbe und Schwarz-weiß), weil es mit einer lichtsensitiven Lösung beschichtet ist, die die Details scharf hervorstechen und die Bildfarben in einem breiten Tonwertumfang erscheinen lässt.

Flyer-Design von YaseenArt
Perfekte Wahl für Briefpapier
Hartpostpapier ist ideal für Briefpapier geeignet, weil es sich besonders angenehm beschreiben lässt. Das ist der fehlenden Beschichtung geschuldet. So wird auch Tinte gut von diesem Papier festgehalten, sodass Sie Ihr Logo und andere Informationen aufdrucken können, ohne dass Sie sich um ein Durchdrücken oder Verwischen sorgen müssten.

Design eines Markenauftritts von uxboss
Perfektes Papier für Marketingmaterialien
Marketingmaterialien wie Flyer oder Postkarten müssen leicht lesbar und leicht zu handhaben sein, um Ihr Unternehmen im besten Licht dastehen zu lassen. Hartpostpapier ist hier eine ideale Wahl für Marketingmaterialien für den einmaligen Gebrauch, darunter auch Umschläge für personalisierte Geschäftspost. Für Postkarten und robuste Einblatt-Drucksachen, die durch viele Hände gehen, empfehlen wir stattdessen eher Cardstock. Und für Marketingmaterialien, die Ihre Marke besonders hervorstechen lassen sollen, wie Falzflyer und Werbebroschüren, ist Seidenpapier die beste Wahl für eine hochwertige Haptik und Optik.

Umschlagdesign von Natalia Maca
4. Bestes Druckergebnis dank der richtigen Papierwahl
Wenn Sie einen Druckauftrag abschließen möchten, ist die Wahl der Papiersorte essenziell. Holen Sie das Beste aus Ihrem Design heraus, indem sie es auf das optimale Papier für Ihren Zweck drucken lassen.
Wenn Sie sich nicht sicher sein sollten, welche Papiersorte die beste für Ihr Projekt ist, oder Sie Hilfe bei Ihrem Design benötigen, dann hilft Ihnen unser Team gerne weiter. Kontaktieren Sie Ihre Designprofis von VistaPrint noch heute.